US – Pott: American Sports im Ruhrgebiet

April 1, 2010

Teamcheck #6 – Der Rückblick

Filed under: Basketball — schicky @ 2:33 pm

Die Saison 2009/10 in der 1. Regionalliga West ist Geschichte. Es war eine spannende Saison an beiden Enden der Tabelle, bei der die Entscheidungen teilweise erst am letzten Spieltag gefallen sind. Werfen wir einen Blick auf die Teams: Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer ist hinter den Erwartungen zurück geblieben und wer hat überrascht. Als Vergleich dient dabei meine Einschätzung der Teams vor der Saison.

1. Schwelmer Baskets (26:2)

Mit lediglich 2 Niederlagen (Schalke, Wulfen) sind die Schwelmer ihrer hohen Favoritenrolle in dieser Saison endlich zurecht gekommen. Mit Bunts, Starr und Speier hatten sie das stärkste Trio der Liga, welches noch durch weitere gute Spieler, die um ihre Aufgabe im Team wussten, ergänzt wurden. In der Rückrunde kamen die Baskets sogar ohne Niederlage über die Runden, beide Niederlagen stammten aus der Hinrunde.

2. Elephants Grevenbroich (21:7)

In einem dramatischen Finale überflügelten die Dickhäuter noch den BSV Wulfen und sicherten sich den zweiten Aufstiegsplatz. Nach einem überragenden Saisonstart (da noch mit Ex-Nationalspieler Mädrich) kam Grevenbroich zunächst ein wenig aus dem Tritt, ehe sie sich in der Mitte der Saison wieder fingen und sich auch nicht durch die deutliche Niederlage in Schwelm (59:101) aus der Ruhe haben bringen lassen. Der entscheidende Sieg gelang dann in Wulfen gegen den direkten Konkurenten.

3. BSV Wulfen (20:8)

Trotz des enttäuschenden Endes spielte der BSV (die ich zusammen mit den Elephants vor der Saison zu den ersten Verfolger zählte) eine gute Saison. Mit nur einer Niederlage (in Dortmund) war man noch vor den Schwelmern Herbstmeister und lag bis zum Spiel gegen Grevenbroich immer auf einem Aufstiegsplatz. Aber 7 Niederlagen in der Rückrunde waren am Ende dann einfach zu viel für einen Aufstiegsplatz. Immerhin fand mit dem Gewinn des WBV-Pokals die Saison noch ein tröstliches Ende. Theoretisch könnte Wulfen auch noch als einer der beiden Besten 3.Plazierten aufsteigen, allerdings sprechen die Ergebnisse in den anderen Regionalligen eher nicht dafür.

4. SVD Dortmund (18:10)

Auch in Dortmund kann man nach der katastrophalen Saison im Vorjahr mit dem Erreichten zufrieden sein. Gerade da man das Team fast komplett umgekrempelt und deutlich verjüngert hat. Allerdings wäre durchaus noch mehr drin gewesen, hätte man nicht über die ganze Saison eine gewisse Unkonstanz gezeigt. Diese liegt sicherlich auch in der Verjüngung der Mannschaft begründet.

5. SG Sechtem (16:12)

Die SG Sechtem ist sicherlich die postive Überraschung in dieser Saison. Als Aufsteiger hätte man sie eher in unteren Regionen erwartet, aber mit zwei guten US-Importspieler (Sellers und Drury), sowie starken jungen deutschen Spielern (Brüggemann, Walbröhl) hatte sich das Thema Abstieg schnell erledigt. So befand man sich eigentlich die gesamte Saison über im gesicherten Mittelfeld und klopfte dabei noch eher oben an, als man nach unten schauen musste.

6. NOMA Iserlohn (16:12)

Nach der erfolgreichen letzten Saison dürfte man in Iserlohn über den 6. Platz etwas enttäuscht sein. Allerdings war das Team mit dem aus dem Vorjahr nicht mehr zu vergleichen. Mit Frank Benson hatte man zwar einen der besten Regio-Spieler der letzten Jahre in seinen Reihen, der auch dieses mal wieder fleißig gepunktet hat (25,8 ppg), ansonsten viel der Kader gegenüber der zweifellos stärker gewordenen Konkurenz doch ein wenig ab. So waren die Erwartungen vor der Saison wohl doch ein wenig zu hochgegriffen.

7. Bochum AstroStars (15:13)

Auch die AstroStars landeten ungefähr dort, wo man sie vor der Saison erwarten konnte. Genau wie in den letzten Jahren fehlte ein wenig für den ganz großen Sprung nach oben. Überraschende Siege stehen genauso überraschende Niederlagen (z.B. gegen Bielefeld) gegenüber. Somit kann man auch bei den Bochumern sagen, dass die einzige Konstante in dieser Saison die Unkonstante war.

8. BG Dorsten (15:13)

So wie die SG Sechtem die postive Überraschung der Saison war, so ist die BG Dorsten die negative Überraschung. So konnte mit Cohen einer der stärksten Spieler gehalten und ihm in herum wurde eine schlagkräftifge Truppe aufgebaut. Allerdings verlief der Saisonstart, auch aufgrund der Derbyniederlage gegen Wulfen nicht optimal. Danach konnte man sich zwar im Verfolgerfeld halten, aber gegen Ende der Saison ging der BG dann ein wenig die Luft aus, so dass man am Ende nur auf Platz 8 gelandet ist.

9. Benslips Baskets Salzkotten (13:15)

Lange Zeit mussten die Ostwestfalen nach unten schauen und hatten Kontakt zu den Abstiegsplätzen, am Ende landeten sie dann aber doch im erwarteten, gesicherten Mittelfeld. Mit US-Boy deMaestri kommt der diesjährige Top-Punktesammler aus Salzkotten (26,4 ppg), insgesamt war die Mannschaft aber zu abhängig von ihren 3-Punkte-Würfen. Insgesamt nahm Salzkotten mit 723 3-Punkte-Würfe mit Abstand die meisten in der Liga (Platz 2 belegt hier Dortmund mit 625 Würfen) und damit fast genauso viele Würfe wie aus dem 2-Punkte-Bereich.

10. UBC Münster (11:17)

Mit dieser Plazierung kann der Aufsteiger aus der Unistadt sicherlich gut leben. Genau wie Salzkotten musste der UBC immer ein Auge in Richtung Abstiegsplätze werfen, aber im Endeffekt haben sie doch relativ souverän die Klasse gehalten. Auch in Münster trugen mit Heiber (19 ppg) und dem nachverpflichteten Brooks (17, 5 ppg) die Importspieler die Hauptlast auf ihren Schultern, doch mit Cozzo, Sprünken und Carduck trugen auch einheimische Spieler erheblich zum Klassenerhalt bei.

11. Schalke 04 (11:17)

Nach der BG Dorsten sind die Schalker wohl die zweite Enttäuschung in der Saison. Sicherlich muss man sich nach dem freiwilligen Rückzug aus der Pro A erst einmal wieder an die Regionalliga gewöhnen, aber Namen wie Fields, Cole, Rust oder Günther haben da doch auch einiges versprochen. Dazu kam, dass sich in Schalke bereits die neuen Linien in der Halle befanden, an denen sich die Gastmannschaften erst gewöhnen musste. Nach einem ausgeglichen Start (und einen Sieg gegen Schwelm) ging es allerdings stetig bergab. so dass man bis fast zum Schluß noch um den Klassenerhalt zittern musste.

12. BBV Hagen (9:19)

Mit dem BBV beginnt das Feld der Teams, die bis zuletzt um den Klassenerhalt kämpfen mussten. Dabei dürfte man in Hagen auf eine ruhigere Saison gehofft haben. Mit Boticki, Kordyaka, Hogräfer oder Gentgen hatte man durchaus das Personal dafür, doch erst als Chris Harris vom Spielfeld auf die Trainerbank wechselte und mit Ligons ein weiterer US-Spieler verpflichtet wurde, konnten in der Rückrunde die nötigen Siege für den Klassenerhalt geholt werden.

13. BG Hagen (8:20)

Das größte Problem bei der BG Hagen war, dass nicht immer der komplette Kader zur Verfügung stand, da die Spieler für Bundesligist Phoenix Hagen abgestellt werden mussten. So machten insgesamt nur 7 Spieler mehr als 20 Saisonspiele bei der BG. Einer von diesen Spielern war US-Boy Clayton Longmire, der mit seinen 25,4 ppg einen wichtigen Beitrag zu einem weiteren Jahr in der ersten Regionalliga für die BG leistete.

14. NVV Lions M’Gladbach (6:22)

Auf den ersten Abstiegsplatz stehen die Löwen aus Gladbach. Und mal abgesehen vom Gladbacher Manager hatten viele sie auch vor der Saison dort erwartet. Mit ständig wechselndem Personal versuchte man den Abstieg zu verhindern, aber mal abgesehen von einem kurzen Aufbäumen in der Mitte der Saison, als eine kleine Serie gestartet werden konnte (u.a. mit einem Sieg gegen Dortmund), verpuffte diese Maßnahme.

15. TSVE Bielefeld (5:23)

Keine Überraschung dürfte der letzte Platz der Dolphins sein. Bereits letzte Saison chancenlos und mit einem Kader angetreten, der eigentlich nicht konkrenzfähig war, ist es eher eine Überraschung, dass Bielefeld bis zum Ende der Saison noch Chancen auf den Klassenerhalt hatte. Trotzdem heißt es nun den Gang in die 2. Regio anzutreten und dort einen Neuanfang zu wagen.

Das war also die Saison 09/10. Ich wünsche allen Basketballfreunden einen schönen Sommer und freue mich schon auf eine hoffentlich wieder spannende Saison 2010/11.

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