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November 18, 2010

Sportstadt Dortmund – Ein Comeback(?)

Filed under: inne Metropole — schicky @ 12:28 pm

Zuletzt stand es ja nicht immer rosig um die selbsternannte Sportstadt Dortmund. Und auch ich habe dabei in der Vergangenheit meist Kritik geäußert. Aber im Moment scheint der Sport in der Stadt wieder aufzublühen, trotzdem ist noch nicht alles Gold was glänzt. Geben wir einen Überblick über die aktuelle Situation.

Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey…

An erster Stelle ist für den Aufschwung natürlich der BVB zu nennen. Die junge Truppe von Trainer Jürgen Klopp hat sich mit begeisternden Fußball an die Tabellenspitze der Bundesliga gespielt und thront da mit bereits 7 Punkten Vorsprung auf die Konkurenz. Auch International ist der BVB seit längerer Zeit mal wieder vertreten und hat auch dort ordentliche Partien geliefert, allerdings stimmten hier die Ergebnisse noch nicht so ganz. Als jüngste Belohnung holte Bundestrainer Jogi Löw zum letzten Länderspiel in diesem Jahr mit Schmelzer, Großkreutz, Hummels und Götze 4 Akteure in die Nationalmannschaft. Und selbst wenn der (erwartete) Einbruch noch kommen sollte, mit dem BVB scheint in Zukunft wieder zu rechnen zu sein.

Und dahinter?

Auch hinter dem BVB ist Dortmund im Bereich Fußball so gut aufgestellt, wie seit Jahren nicht mehr. Die Amateure der Borussia mussten zwar im Sommer leider den bitteren Gang zurück in die Regionalliga antreten, konnten sich dort aber nach einem klassischen Fehlstart im oberen Bereich der Tabelle atablieren. Im Moment ist das Team auf Tabellenplatz 4 mit 4 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Eintracht Trier.

In der Westfalenliga tummeln sich mit dem Aplerbecker SC, dem TuS Eving-Lindenhorst, dem Hombrucher SV und Westfalia Wickede auch erstmalig 4 Dortmunder Vereine. Aplerbeck als 4. und Eving als 5. in der Tabelle haben dabei auch noch alle Chancen in einer engen Spitzergruppe vielleicht sogar den Aufstieg in die NRW-Liga zu schaffen. Für Hombruch und Wickede läuft es dagegen nicht so gut und sie müssen noch einige Punkte im Abstiegskampf holen. Eine Liga tiefer klopft mit dem FC Brünninghausen bereits der nächste Dortmunder Vertreter als momentan 3. der Tabelle bereits an die Tür zur Westfalenliga.

Ein Highlight im Dortmunder Amateurfußball dürfte auch in diesem Jahr die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft sein. Ohnehin schon das größte deutsche Amateurfußballturnier und Publikumsmagnet, wird es dieses Jahr noch eine Nummer größer. Die Endrunde wird dann nämlich erstmals in der großen Westfalenhalle ausgetragen, was für die Vereine natürlich ein zusätzlicher Anreiz für das Erreichen der Endrunde sein wird.

Heiß auf Eis…

Ein aufgehender Stern am Dormunder Sporthimmel ist das Eishockey-Team des EHC Dortmund, genannt die Elche. Bereits in der letzten Saison spielten sie als Aufsteiger eine sehr gute Oberligarunde und haben den Aufstieg in die 2. Bundesliga nur knapp verpasst. Nach einigem Hick-Hack in der Sommerpause aufgrund einer Neuaufteilung der Ligen und den Versuch den Aufstieg am grünen Tisch noch zu erreichen, sind die Elche nun auf dem besten Weg dieses Ziel in dieser Saison sportlich zu erreichen. Nach 12 Spieltagen steht der EHC ungeschlagen auf dem ersten Platz und hat bereits einen Vorsprung von 11 Zählern auf den Tabellennachbarn aus Duisburg. Es spricht also alles dafür, dass wir in Dortmund bald einen weiteren Bundesligisten haben werden.

Es geht leider auch anders

Bisher war ja alles positiv, was über die Sportstadt Dortmund berichtet wurde. Aber leider gibt es nicht ganz so erfreuliche Entwicklungen. Die Handballdamen des BVB sind in der vergangenen Saison leider aus der Bundesliga abgestiegen, galten aber als Topfavorit auf den direkten Wiederaufstieg aus der 2. Liga Süd. Dort haben sie allerdings bereits 3 Niederlagen in 8 Spielen kassiert, so dass sie sich im Moment nur auf Platz 7 der Tabelle wiederfinden. Für den direkten Wiederaufstieg dürfen sie sich also nicht mehr viele Ausrutscher erlauben.

Auch im männlichen Bereich sieht es im Handball eher mau aus, dabei ist Dortmund doch Sitz des deutschen Handball Bundes und ein traditionsreicher Standort in dieser Sportart. Der bestplazierte Dortmunder Verein ist Borussia Höchsten, die Tabellenzweiter in der Verbandsliga sind. Mit dem OSC Dortmund und Westfalia Hombruch spielen noch zwei weitere Vertreter in der Verbandsliga (4. Liga).

Ebenfalls mit Tradition behaftet sind die Basketballer des SVD Dortmund als ehemaliger Bundesligist. In dieser Saison sollte der in der vergangenen Spieltzeit bereits (erfolgreich) eingeschlagene Weg der Verjüngung weiter fortgesetzt werden. Leider ist dieses nicht mit dem gleichen Erfolg geschehen (man beendete die letzte Saison als 4.). Mit bisher einem einzigen Sieg gegen das noch sieglose Schlusslicht aus Velbert steht man nach 8 Spielen nicht da, wo man es sich wünscht. Dazu kommt ein ständiges Austauschen der Spieler, so dass von Ruhe keine Rede sein kann.

Sowohl die Handballer als auch die Basketballer haben für die nahe Zukunft immer auf den geplanten Neubau einer Sporthalle gehofft, doch aufgrund der momentanen wirtschaftlichen Situation der Stadt dürfte dieser Bau noch länger auf sich warten lassen. Zumal man durch die Austragung der Hallenfußballstadtmeisterschaft in der Westfalenhalle einen weiteren wichtigen Fürsprecher verloren hat, denn die Fußballer pochten für dieses Turnier ebenfalls auf eine neue Halle.

So muss man wohl weiterhin auf das Auftreten benachbarter Vereine in Dortmund hoffen um bei diesen Sportarten Bundesliga in der Stadt sehen zu können. So haben die Basketballer von Phoenix Hagen ihr Spiel gegen Meister und Pokalsieger Brose Bamberg in der Westfalenhalle ausgetragen. Gleiches werden die Handballer der HSG Ahlen-Hamm Ende des Jahres gegen den HSV Hamburg machen.

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